Bildtext: Von links, Initiator Franz Wenninger, Vorsitzende des Vereins Tradition und Brauchtum Monika Wohlgemuth, Stadtrat Dietmar Franzke (sechster von links), Bürgermeister Erwin Schneck (ganz rechts) mit Mithelfern der Ausstellung.
„KUNST IST, WENN MAN ES NICHT KANN“ — Der Verein Tradition und Brauchtum gab sich die Ehre – Eröffnung der Gedächtnisausstellung zum 50. Todestag von Rudolf Scheibenzuber im Landshuter Rathausfoyer

Unter reger Teilnahme von Kunstliebhabern eröffnete die Vorsitzende des Vereins Tradition und Brauchtum, Monika Wohlgemuth, im Landshuter Rathausfoyer die Gedächtnisausstellung zum 50. Todestag von dem Landshuter Kunstmaler Rudolf Scheibenzuber.
Am 3. Oktober 1968, so die Vorsitzende des Vereins, verstarb der Landshuter Lehrer, Maler und Sammler Rudolf Scheibenzuber. Der Verein Tradition und Brauchtum nahm deshalb den 50. Todestag zum Anlass, in einer Gedächtnisausstellung Teile des künstlerischen Nachlasses Rudolf Scheibenzubers zu zeigen. Dieses Erbe sei weit gestreut und überraschend umfangreich.
Dr. Rudi Scheibenzuber, der Sohn des Künstlers, bat schon in den 90er Jahren seinen Freund Professor Otto Bauer den persönlichen Nachlass seines Vaters zu fotografieren und zu dokumentieren. So entstanden die Scheibenzuber Bücher, die der Verein Tradition und Brauchtum 1996, 1999 und 2014 herausgebracht hat. Nach Rudis Tod im Jahre 2003 wurde das Erbe auseinandergerissen und zerstreut. Bei den Nachforschungen des Vereins Tradition und Brauchtum die bis Übersee ergingen, habe man viele Liebhaber des Künstlers entdeckt, die ihre Bilder, Skizzen und Karten zur Verfügung gestellt haben. Im Rathaus werden nun Exponate gezeigt, die sich schon lange im Privatbesitz befinden und hier ausgestellt werden.
Die Idee eine Gedächtnisausstellung zu organisieren hatte schon vor eineinhalb Jahren Franz Wenninger. Der Verein Tradition und Brauchtum hat Wenninger geholfen, diese Idee in die Tat umzusetzen. Franz Wenninger begann sogleich mit einigen gleichgesinnten Helfern umfangreiche Recherchen anzustellen. Sie suchten und fanden immer wieder „neue Bilder“. Eine Sammlerin half ihnen dabei, von ihr sind viele Bilder im Foyer ausgestellt

Franz Wenninger, der Initiator der Jubiläumsaustellung, ist sichtlich erfreut über den großen Zuspruch “seiner Veranstaltung”.
Bei Franz Wenninger sind alle Fäden zusammengelaufen. Er habe alles fotografiert und dokumentiert, was mit Scheibenzuber zu tun hatte. Wenninger fand Privatfotos, Auftragsbestätigungen, Rechnungen und vieles mehr. Er brachte die verfügbaren Bilder in einer Mammutarbeit hier im Rathausfoyer an die Wände, auch kümmerte er sich um die Bildertexte und die dazugehörenden Informationen. Bei Franz Wenninger und seinen Helfern bedankte sich Monika Wohlgemuth besonders und bat um einen besonderen Applaus bei den Besuchern der Veranstaltung, die gerne diesem Ersuchen nachkamen.
Der Vertreter der Stadt Landshut, Bürgermeister Erwin Schenk, bedankte sich in seiner Ansprache bei der Vorsitzenden des Vereins, Monika Wohlgemuth, für die Arbeit, um diese Gedächtnisausstellung zu Ehren des Landshuter Künstlers Rudolf Scheibenzuber durchzuführen.

Bürgermeister Erwin Schneck vertrat die Stadt Landshut
Rudolf Scheibenzuber habe sich als Lehrer, wie Bürgermeister Schneck gelesen hat, als Maler und Bildillustrator in die Herzen seiner Schüler geschlichen. Scheibenzuber habe mit seiner wirklichkeitsnahen Bildberichterstattung die Menschen in seinen Bann gezogen. Mit seiner Serie „farbige Fleißbildchen“, konnte Scheibenzuber bei seinen Schülern besonders punkten. „Kunst ist, wenn man es nicht kann, denn wenn es jeder kann, sei es keine Kunst“, zitierte Bürgermeister Erwin Schneck den österreichischen Dramatiker Johann Nestroy.
„In Landshut schlägt das Herz der Tradition und des Brauchtums“, fuhr Schneck weiter fort, vor fünfzig Jahren und länger war sozusagen der Lehrer, Künstler und Sammler Rudolf Scheibenzuber der Herzschrittmacher.
In seiner Laudatio zu Rudolf Scheibenzuber, aus Krankheitsgründen las Monika Wohlgemuth diese von Professor Otto Bauer vor, zitierte er den ehemaligen Bezirksheimatpfleger Dr. Hans Bleibrunner: „Manche Landshuter kennen ihn noch als Lehrer in der Nikola Schule, als Organist in der Nikola Kirche oder als Nachbar in der Bayerwaldsiedlung, wenn er mit dem Strohhut auf dem Kopf in den Wiesen zwischen Siedlung und Hascherkeller saß, um das Eugenbacher Kircherl zu malen!“
Am 3. Oktober 1968 starb der Landshuter Lehrer, Künstler und Sammler im Alter von 94 Jahren in Landshut.

Die Ausstellungseröffnung begleitete die Musikgruppe TOM BOMBADIL
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Bilder von der Rudolf Scheibenzuber-Ausstellung:

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Fotos: h.j.lodermeier