
Beste Versorgung für die Patienten
Bezirksklinikum Mainkofen beteiligt sich erfolgreich am nutritionDay
Mainkofen. Einmal jährlich beteiligen sich weltweit Krankenhäuser am nutritionDay. Diese Kampagne wurde ursprünglich auf Initiative des Europarates von der ESPEN (European Society for Clinical Nutrition and Metabolism) ins Leben gerufen. Inzwischen beteiligen sich federführend neben der ESPEN die Medizinische Universität Wien, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die DGEM (Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V.), die AKE (Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung, Österreich) und die GESKES (Gesellschaft für Klinische Ernährung der Schweiz) an der Durchführung und wissenschaftlichen Begleitung. Der nutritionDay dient der Verbesserung krankheitsbezogener Ernährungsstörungen. Hierbei soll besonders auf das Thema Mangelernährung aufmerksam gemacht werden. Da dies in Krankenhäusern ein wichtiges Thema ist, beteiligt sich auch das Bezirksklinikum Mainkofen am Aktionstag.
„Aktuell ist etwa jeder 4. Patient in deutschen Kliniken mangelernährt“, erklärt Ernährungstherapeutin Julia Scheßl. Es ist belegt, dass mangelernährte Patienten ein schlechteres Outcome haben, insbesondere intensivpflichtige Patienten. „Das bedeutet höhere Morbidität und Mortalität, schlechtere Lebensqualität und längere Krankenhausverweildauer“, so Julia Scheßl. Diese Patienten haben auch, bedingt durch ihren Gesundheitszustand, ein erhöhtes Risiko für einen schlechten Ernährungsstatus.
Das Bezirksklinikum Mainkofen wirkt diesem Problem mit einem eigens dafür geschaffenen Ernährungsteam, bestehend aus Ernährungsmediziner, Intensivmediziner und Ernährungstherapeutin auf der Intensivstation, entgegen. „Dies ist nicht vorgeschrieben oder üblich, sondern eine Zusatzleistung die der bestmöglichen Versorgung der Patienten dient und wird durch das Bezirksklinikum unterstützt“, betont Prof. Dr. Johannes Hamann, Ärztlicher Direktor des Bezirksklinikums Mainkofen. Insbesondere Patienten mit klinischer Ernährung werden von dem Team begleitet. „Da das Bezirksklinikum ein zertifiziertes Zentrum für Beatmungsentwöhnung (Weaning-Zentrum) ist, profitieren besonders viele Patienten von diesem Ernährungsteam“, so Hamann.
Zusätzlich hat das Klinikum in die Anschaffung eines indirekten Kalorimeters investiert, sodass der Energiebedarf des Patienten in Kalorien am Tag exakt bestimmt werden kann. Üblicherweise wird der Energiebedarf geschätzt, dies ist jedoch ungenau, sodass Patienten häufig unter- oder überernährt werden, was wiederum zu Komplikationen führen kann. „Durch die individuelle und dem Bedarf des Patienten entsprechende Betreuung kann ein guter Verlauf sowie eine schnelle Regeneration des Patienten unterstützt werden“, erklärt Dr. Wassermann, Chefarzt der Inneren Medizin am Bezirksklinikum.
Die Patienten bekommen bei Aufnahme ein Screening zur Bestimmung des Ernährungszustandes. Daraufhin wird ein individueller Plan zur oralen oder enteralen beziehungsweise parenteralen Ernährung erstellt. Die Begleitung ist auch nach der Entwöhnung der Beatmung wichtig, damit die Patienten wieder zu Kräften kommen können. Dieser Plan wird regelmäßig an die individuelle Situation des Patienten angepasst, hierfür gibt es extra eine wöchentliche Ernährungsvisite.